DUO BARATTA JETZER

Seline Jetzer und Joanne Baratta lernten sich an der «Akademie für zeitgenössische Musik» in Luzern kennen. Rasch entstand eine Freundschaft, unter anderem wegen des grossen gemeinsamen Interesses an der zeitgenössischen Musik und der Freude an neuen musikalischen Herausforderungen. Die erste Zusammenarbeit entstand 2016 durch das Bachelorprojekt von Seline Jetzer mit dem Titel «Uraufführungen». Bei diesem Projekt arbeitete Jetzer mit mehreren Komponist:innen zusammen, die je ein Solowerk für sie an der Harfe komponierten. Neben diesen Solowerken entstand auch das Duo «Regardez-vous!» von Sara Wüest für Harfe und Akkordeon. Beide waren von der Klangkombination Akkordeon und Harfe begeistert. Es entstand der Wunsch, ein festes Duo zu gründen und eine grössere Konzerttournee zu organisieren. Da es Joanne Baratta und Seline Jetzer durch das fortführende Studium in verschiedene Städte zog (Helsinki, Basel und Zürich), folgte die Planung dieser erst einige Jahre später im Jahr 2021. In diesem Jahr wurde ebenfalls das DUO BARATTA JETZER gegründet. Im Juli 2022 wurden sie bereits für ein erstes privates Konzert im Schloss Werdenberg engagiert und begeisterten das Publikum mit der ungewöhnlichen Kombination. Ihre erste Konzerttournee im Herbst 2022 unter dem Namen «HISTOIRES» führte sie nach Basel, Winterthur, Weinfelden, Biel, Emmen und Buchs SG. Es wurden Stücke gewählt, in denen sich die Instrumente solistisch entfalten können, aber auch gemeinsam zu einem Ganzen zusammenwachsen. Mit ihrem Programm wurden Geschichten auf vielfältigste Art und Weise erzählt. Nach dem Erfolg der ersten Tournee erhielten sie 2023 zahlreiche Konzertanfragen und traten unter anderem zur Saisoneröffnung des Schloss Werdenberg, beim Festival «Emmer Töne» und in der Konzertreihe «KlangHeimlich» in Bern, sowie beim «Cercle des Donatrices» der Alliance F im Bundeshaus auf. Zudem organisierten sie im Herbst 2023 ihre zweite Tournee «MIROIR», dessen Programm auf Arvo Pärts «Spiegel im Spiegel» basierte und mit Spiegelungen auf mehreren Ebenen spielte. Die letztjährige Tournee 2024 «CRÉATIONS» widmete sich der Schöpfung neuer Werke und präsentierte zwei Originalwerke sowie Duos aus dem Barock und der Frühklassik, welche mit einer neuen Klangfarbe erklangen. Das Programm beinhaltete das «Première Duo op. 5» (J.B. Krumpholtz), «Vier kleine Duette für zwei Tasteninstrumente Wotq 115» (C.Ph.E. Bach), «Zwei Duette op. 7 über Themen von Krumpholtz » (G.P.A. Gatayes), sowie die beiden Uraufführungen «mal hier, mal da» (U. Mäder) und «Ars Magnesia» (X. Dayers).

Baratta und Jetzer setzen ihre Tradition fort und organisieren neben externen Anfragen jährlich eine eigene Konzerttournee im Herbst, so folgt 2025 das neue Programm «RARETÉ». Mit der Lust auf Konzerte und neuen Herausforderungen gründeten Seline Jetzer und Joanne Baratta 2021 das DUO BARATTA JETZER und legten ein Programm für ihre spezielle Instrumentenkombination zusammen. Es wurden Stücke gewählt, in denen sich die Instrumente jeweils solistisch entfalten können, aber auch gemeinsam zu einem Ganzen zusammenwachsen. 

 
 
 
 

Joanne Baratta

Akkordeon

Joanne Baratta, geboren 1993 in der zweisprachigen Stadt Biel, wuchs in einem Umfeld voller Musik, Theater und Kunst auf. Bereits mit sechs Jahren entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Akkordeon und erhielt ihren ersten Unterricht bei Jean-Marie Geiser an der Musikschule Biel/Bienne. Mit zwölf wurde sie in das Talentförderprogramm „Sport- Kultur-Studium“ der Stadt Biel aufgenommen – eine Zeit, die sie mit Jugendensembles, Soloprojekten und Orchesterauftritten prägte. 2011 gewann sie den „Talents“-Wettbewerb der Region Biel und begeisterte ein Jahr später als Solistin mit Ole Schmidts Akkordeonkonzert, begleitet vom Theater Orchester Biel Solothurn unter der Leitung von Lionel Zürcher.

Ihr musikalischer Weg führte sie über das Vorstudium an der Hochschule Luzern in ein Bachelorstudium bei Anne-Maria Hölscher. Ein prägendes Jahr verbrachte sie 2015/16 an der renommierten Sibelius- Akademie in Helsinki, wo sie von Prof. Matti Rantanen und Dr. Veli Kujala unterrichtet wurde und Kammermusikunterricht bei Dr. Mika Väyrynen erhielt. Diese Zeit war nicht nur künstlerisch, sondern auch persönlich wegweisend – bis heute pflegt sie enge musikalische Verbindungen zur finnischen Szene. 2017 kehrte sie in die Schweiz zurück, wo sie ihren Bachelor abschloss und unmittelbar darauf das Masterstudium in Musikpädagogik mit Performance Minor begann, das sie 2019 erfolgreich beendete.

Während ihrer Studienzeit widmete sie sich intensiv der zeitgenössischen Musik und nahm mehrfach an der „Akademie für zeitgenössische Musik“ in Luzern teil. Ihre Faszination für neue Klangwelten führte sie zur Harfenistin Seline Jetzer, mit der sie das DUO BARATTA JETZER gründete – ein Ensemble, das sich der Entdeckung und Förderung unbekannter Werke widmet. Gemeinsam brachten sie im Konzertprogramm „Uraufführungen“ neue Originalwerke auf die Bühne und entwickeln seither kontinuierlich innovative Programme. Neben ihrer Arbeit mit dem Duo tritt Joanne Baratta regelmäßig mit dem Geiger Andreas Engler und dem Klarinettisten Lukas Vogelsang auf. Sie ist zudem Teil des zeitgenössischen Ensembles SundTrieb, mit dem sie das Projekt „Wanderung“ realisiert.

Ihre Leidenschaft für das Akkordeon gibt sie seit Jahren als engagierte Pädagogin weiter. Bereits während ihres Studiums begann sie zu unterrichten, seit 2018 ist sie an der Musikschule Biel/Bienne tätig, wo sie nicht nur Einzelunterricht gibt, sondern auch Kammermusik- und Ensembleprojekte leitet. Bis 2023 unterrichtete sie zudem an der Musikschule Emmen (LU) und übernahm 2023 die Akkordeonstelle an der Musikschule Münchenbuchsee. An der PH NMS Bern vermittelt sie seit 2020 das Fach Instrumentalpraxis Akkordeon – Liedbegleitung.

Darüber hinaus engagiert sich Joanne Baratta auf nationaler Ebene für das Akkordeon. Seit der Gründung von accordeon.ch im Jahr 2020 ist sie Vorstandsmitglied und setzt sich aktiv für die Förderung des Instruments ein. Im Bereich Musikmanagement koordiniert sie seit 2021 verschiedene Projekte: Sie co-leitete das 90-jährige Jubiläum der Musikschule Biel, organisiert seit 2022 Schweizer Tourneen internationaler Akkordeonist:innen, sowie ihrer eigenen Projekte.

Mit ihrer künstlerischen Neugier, ihrem feinen Gespür für Klangfarben und ihrem unermüdlichen Engagement gestaltet Joanne Baratta die Akkordeonlandschaft der Schweiz aktiv mit – als Musikerin, Pädagogin und Impulsgeberin.

Seline Jetzer

Harfe

Seline Jetzer *1995, wuchs in Werdenberg auf und begann mit sieben Jahren mit dem Harfenunterricht an der Musikschule. 2014 schloss sie das Gymnasium im Schwerpunktfach Musik an der Kantonsschule Sargans mit dem Maturitätszeugnis erfolgreich ab. Anschliessend nahm sie ihr Studium an der Musikhochschule Luzern auf, wo sie Harfe bei Anne Bassand studierte. Ergänzend dazu erhielt sie Gesangsunterricht im Nebenfach bei Liliane Zürcher. Im Sommer 2017 schloss sie das Bachelorstudium ab und begann im September desselben Jahres mit dem Master in Musikpädagogik an der Zürcher Hochschule der Künste bei Sarah O'Brien. Zwischen 2017 und 2018 belegte sie im Nebenfach Barockharfe bei Arianna Savall, bevor sie im Herbst 2018 zum Jazzgesang bei Marianne Racine sowie zur Improvisation bei André Deponds wechselte.
Nach ihrem Abschluss 2019 begann sie ihren zweiten Master in Musikalischer Performance in Basel an der Hochschule für Musik FHNW, wiederum bei Sarah O'Brien. Diesen absolvierte sie 2021 erfolgreich mit dem Masterrezital «Harfenmusik aus Osteuropa».

Bei Meisterkursen mit Park Stickney, Sylvain Blassel, Isabelle Perrin, Elinor Bennett, Susann McDonald, Monika Stadler, Gabriella Dall’Olio, Godelieve Schrama und Silke Aichhorn sammelte Seline Jetzer wertvolle Erfahrungen. Im Sommer 2016 nahm sie an der «Catrin Finch Summer Academy» in South Wales teil. Darauffolgend 2017 an der internationalen Masterclass «Arpa Horta» in Lleida (Spanien) bei Isabelle Perrin und 2018 in Nizza an der «Académie international d'été de Nice» bei Emmanuel Ceysson.

Neben der klassischen Harfenliteratur interessiert sich Jetzer vor allem auch für zeitgenössische Musik und selten aufgeführte Werke. Das Entdecken neuer Stilrichtungen und Experimentieren mit unkonventionellen Besetzungen bereitet ihr grosse Freude. Um Zugang zu neuen Werken zu erhalten, führte sie im Rahmen ihres Bachelorprojekts mit dem Titel «Uraufführungen» drei für sie eigens komponierte Stücke auf: Jürg Hanselmanns Herbstsonate, Sara Wüests Regardez-vous! für Harfe und Akkordeon und Urban Mäders <immer höher>.
Seline Jetzer spielt bei verschiedenen kammermusikalischen Projekten mit und ist Mitglied des 2021 gegründeten DUO BARATTA JETZER. Mit der Seelsorgerin Dr. Ulrike Wolitz gestaltet sie seit 2020 Textzyklen, die mit geschriebener und improvisierter Harfenmusik umrahmt werden. Daneben spielt sie solistisch an verschiedenen Events auf Anfrage.
Orchestererfahrungen sammelte Jetzer in Projektorchestern (Amici dell'Arte, Junge Philharmonie Zentralschweiz, Thurgauer Kammerorchester, etc.) und sinfonischen Blasorchestern (Stadtmusik Frauenfeld, Konkordia Mels, Stadtmusik Zürich, etc.). 2022 war sie auf dem See-Burgtheater in Kreuzlingen in der Komödie «Lysistrata – Streik der Frauen» unter der Regie von Giuseppe Spina zu hören.

Seline Jetzer konnte Wettbewerbserfolge an nationalen und internationalen Wettbewerben erzielen. Darunter am «Golden Key Competition» in Zürich (3. Preis mit Auszeichnung), «Concours français de la harpe» in Limoges (2. Preis), Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb Finale (3. Preis) und am Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb Entrada (1. Preis).

Seit August 2018 unterrichtet Seline Jetzer an der Musikschule Weinfelden Kinder und Erwachsene im Einzel- und Ensembleunterricht. 2022 übernahm sie die Fachschaftsleitung Zupfinstrumente und ist seit Februar 2024 Co-Leitung mit Schwerpunkt Breitenförderung an der Musikschule Weinfelden. Seit Sommer 2023 ist sie zudem an der Musikschule der Stadt Luzern als Harfenlehrerin und Leiterin der Regionalen Harfen-Ensembles tätig. Seit einem Jahr leitet sie jeweils anfangs Juli den Kurs «Harfe Zusammenspiel» im Rahmen der Musik-Kurswochen in Arosa.